Eine wirklich schöne Frage, auf die ich u.a. durch Isabelle und in meiner Zusammenarbeit mit zahlreichen anderen Menschen immer wieder stoße, und deren Beantwortung sehr tiefgreifend und spannend ist. Mir hat das Nachdenken über mein eigenes Leben immer wieder geholfen, um Antworten auf diese und weitere Fragen zu finden. Dabei gibt es neben der Reflexion über die wichtigen Themen auch hilfreiche praktische Übungen, um „des Pudels Kern“ gut auf die Schliche zu kommen.
Was waren (sind) wichtige Menschen, Orte und Events im Leben?
Eine sehr hilfreiche Übung, um herauszufinden, was ich wirklich will, war die Sammlung von Orten, Menschen und Momenten, die mir im bisherigen Leben wichtig waren. An welchen Orten ist etwas Besonderes passiert? Welche Menschen haben Dir geholfen und Dich inspiriert? Welche Momente haben Deinem Leben eine neue Wendung gegeben?
Auch der Blick in die Zukunft ist hierbei wichtig: welche Orte möchtest Du noch besuchen? Welche Ereignisse und Meileinsteine möchtest Du erleben und mit welchen Menschen zu tun haben? Das Aufnotieren dieser Informationen kann maßgeblich dabei helfen, mehr Klarheit über das zu schaffen, was einem wirklich wichtig ist im Leben.
Das Leben vom Ende her denken
Ein sehr wichtiges Gedankenexperiment war für mich die Vorstellung des eigenen Todes, was ich in der Form zum ersten Mal in Stephen Coveys Buch „The 7 Habits of Highly Effective People“ gelesen habe: Woran sollen sich die Hinterbliebenen erinnern? Wofür möchte man im Gedächtnis bleiben? Was will man bis zum Tode erreicht haben?
Damit verbunden sind auch die eigenen Werte, für die man steht. Vielleicht ist einem nur mittelbar klar, welche Werte einem wirklich wichtig sind, da sich die zugrunde liegenden Werte nur indirekt durch die vollzogenen Taten zeigen. Wenn ich z.B. „automatisch“ am Abend lieber eine Runde laufen gehe und mich nicht vor den Fernseher setze, dann ist mir wahrscheinlich die körperliche Fitness wichtiger als passive Zerstreuung; dahinter liegt möglicherweise der Wert „Gesundheit“.
Es könnte aber auch der Wert „Freiheit“ dahinter stehen. Werte sind nicht für immer und ewig wichtig, sondern können sich auch ändern – das gilt sowohl für Individuen als auch Unternehmen. Hier kann es noch schwieriger sein, sich über die Werte klar zu werden; allerdings ist es immer lohnenswert, darüber nachzudenken und sie transparent zu machen.
Hole Dir Feedback!
Zum Werte finden gibt es im Übrigen auch zahlreiche Online-Tests, die unterschiedlich gut funktionieren – eine Suche in der Suchmaschine Deiner Wahl sollte schnell zu entsprechenden Tools führen. Wem das zu technisch ist, kann auch einfach Freunde, Familienmitglieder und Bekannte fragen, welche einem hier weiterhelfen können.
Sich über das klarer zu werden, was man wirklich will im Leben, ist ein Prozess, der eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen kann. Selten habe ich es mitbekommen, dass jemand „über Nacht“ eine „Erleuchtung“ hatte und genau wusste, was sie/er wollte. Allerdings ist es sehr lohnenswert, wenn man zu mehr Klarheit kommt und sein Leben entsprechend zielgerichteter und authentischer gestalten kann.
Schließlich kann ich auch einige Bücher zu diesem Thema empfehlen – insbesondere von John Strelecky, dessen Titel „Überraschung im Café am Rande der Welt“ neulich als Taschenbuch erschienen ist. Sein Buch „The Big Five for Live“ hat mir auch immer wieder dabei geholfen, klarer darüber zu werden, was ich wirklich will und was mir wirklich wichtig ist.